Glasbehälter sind eine nachhaltige Option Speisen zu transportieren, denn Glas lässt sich einschmelzen und wiederverwenden. Anders als bei Mehrwegverpackungen aus Kunststoff, die zwar recycelt werden können aber die Folgeprodukte nicht mehr in Kontakt mit Lebensmitteln kommen dürfen, können in Glasbehältnissen aus Altglas wieder Lebensmittel transportiert werden. So z. B. die schwarze Mehrwegbox aus Altglas aus der Serie Black Box von Luminarc, die in Deutschland von Table Roc vertrieben wird. Sie besteht zu 70 Prozent aus recyceltem Glas. Rebecca Mau, Business Development Manager Central Europe, Food Service Business, Arc France, erklärt, wie aus Altglas ein robustes Produkt wird, das CO2-Emissionen einspart.
Frau Mau, die neue Mehrwegbox aus Altglas der Serie Black Box besteht zu 70 Prozent aus Abfallglas. Woher stammt dieses Glas?
Das Glas stammt aus dem gesamten Bruchglas des Glasherstellers Arc France, welches bei der Glasproduktion für Artikel des gedeckten Tisches in einem Werk in Nordfrankreich entsteht. Dieses gesammelte Abfallglas wird in einem Ofen eingeschmolzen und die Serie Black Box sowie weitere Geschirrserien in schwarz können damit produziert werden. Somit konnten bereits mehrere Tonnen CO2-Ausstoß verhindert werden. Alle Glasprodukte des Glasherstellers Arc France werden mit 30 Prozent Abfallglas hergestellt.
Was waren die Beweggründe recyceltes Glas für Mehrwegbehältnisse zu verwenden?
Arc France trägt als einer der größten Glashersteller weltweit Verantwortung für Mensch und Umwelt. Eines der Hauptziele des Unternehmens ist es nachhaltig zu produzieren. Die Kontrolle von natürlichen Rohstoffen, Recycling, Reduzierung des CO2-Ausstoßes und nachhaltige Entwicklung haben oberste Priorität.
Gibt es abseits von Nachhaltigkeitsgründen weitere Vorteile, Recyclingglas einzusetzen, z. B. ein niedrigerer Einkaufspreis?
Oberste Priorität hat hier die Nachhaltigkeit. Die Produktion mit Abfallglas ist sogar ein wenig teurer, da dieses zwischengelagert wird und zu einem Ofen transportiert werden muss.
Müssen beim Recyclingglas Abstriche bei Design, Langlebigkeit o. Ä. gemacht werden bzw. dieses besonders behandelt werden?
Nein, unsere Produkte, die aus 70 Prozent Recyclingglas hergestellt sind entsprechen den gleichen Qualitätsstandards wie alle anderen Produkte der Marke Luminarc. Bewusst haben wir uns aber für die Entwicklung einer schwarz eingefärbten Glasmasse entschieden, da diese Farbabweichungen überfärbt, die beim hohen Anteil von Abfallglas aus allen Öfen entstehen.
„Produkte von Arc France unter unseren Marken Luminarc und Arcoroc sind zu 100 Prozent recyclingfähig und können über alle Altglas-Container recycelt werden.“
Rebecca Mau
Aus welchem Material bestehen die Deckel? Sind diese auch recyclingfähig?
Die Deckel unserer Pure Boxen sind aus BPA-freiem Kunststoff. Diesen kann man natürlich auch anteilig recyclen. Die wasserdichten Eigenschaften eines Kunstoffdeckels kann man mit einem Glasdeckel aktuell nicht zu gleichen Qualitätsstandards für den Konsumenten anbieten.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen und bei der Produktentwicklung generell?
Nachhaltigkeit spielt eine sehr große Rolle in alle Beschaffungs- sowie Produktions- und Entwicklungsprozessen. Vor allem die Verringerung des CO2-Ausstoßes liegt uns am Herzen. 80 Prozent unserer Rohmaterialien für die Glasproduktion in Nordfrankreich wie z. B. Sand werden in Europa eingekauft und auf inländischen Wasserwegen auf Schiffen transportiert. Außerdem recyclen wir unser Bruchglas zu 100 Prozent. Jeder neu produzierte Artikel beinhaltet 30 Prozent Bruchglas. Schon bei der Entwicklung neuer Produkte achten wir darauf, dass diese so umweltfreundlich wie möglich entwickelt werden. So relaunchen wir alte Formen und Artikel aus unserem bestehenden Formenpark.
Was sind nach wie vor die Bestseller in Ihrem Sortiment?
Unser Opalgeschirr von Arcoroc. Speziell die gehärteten Opalserien Brush (in den 4 Bestseller Farben: Orange, Grün, Blau und Gelb) sowie die Serien Restaurant und Hoteliere. Außerdem die neue Serie Intensity White und Intensity Baril aus gehärtetem Opalglas. Bestseller ist auch unsere Mehrweg-Schalenserie mit Deckel „So Urban“.
Wie unterstützen Sie Gastronomen bei der Umsetzung der Mehrwegangebotspflicht?
Wir bieten ihnen unsere Arcoroc-Produkte über Mehrwegpartner wie Relevo an und größeren Betrieben wie z. B. Mensen sowie Betriebskantinen erklären wir vor Ort und mit unserer Broschüre aktiv, wie man sein eigenes Pfandsystem entwickeln kann. Hier profitieren wir von den Erfahrungen aus Projekten in Frankreich. Hier musste die Mehrwegpflicht schon 2022 umgesetzt werden.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Mehr Mehrweg
Mehr Tipps und Lösungen fürs Mehrweg-Angebot lesen Sie in unseren Beiträgen Das Mehrweg-Einmaleins und Umgang mit Mehrweggeschirr.
Quelle: B&L MedienGesellschaft
