Gefühlt gibt es für alles eine App. Das Leben ist quasi verAPPt. Es lockt die Bequemlichkeit, alles von überall mit einem Klick erledigen zu können und on-top gibt es – wie bei Fastfoodketten oder Discounter – attraktive Deals, wenn die hauseigene App genutzt wird. Aber wie bei allem gibt es Pros und Kontras. Letzteres hat Andrew Fordyce kürzlich in der Schweiz bei seiner Bestellung bei einem Garten-Streetfood-Veranstalter in Zürich erfahren, wo er lange warten musste. Wie Sie es besser machen können und wie Ihre App auf Kundenhandys bestehen bleibt, zeigt Ihnen der Food-Trendscout mit seinen 5 Tipps – den High5.
1. Rechtzeitig ankündigen
In London ist die Foodtruck-Szene so gut wie voll durchdigitalisiert. Das bedeutet Bestellen und Bezahlen gehört für jedermann zum App-Alltag. Nicht so in der Schweiz oder bei uns, wenngleich die Entwicklung allmählich aufholt: Auf Ihrem Weg in die Volldigitalisierung achten Sie darauf, dass Ihr Kunde nicht durch andere in der Warteschlange oder gar erst, wenn er vor Ihnen steht, mitbekommt, dass Sie via App operieren. Weisen Sie gut sichtbar in Ihrer Außenwerbung und in den sozialen Medien darauf hin – am besten mit QR-Code, der gleich zu Ihrer App führt. Zeitersparnis ist immer ein Driving Factor beim Kunden.
2. Persönliche Daten
Ich war – genau wie mein sympathischer Hintermann, mit dem ich über die App-Installation ins Gespräch kam – sehr schnell beim Herunterladen und der Eingabe der gewünschten persönlichen Daten. Was ich nicht so prickelnd fand, war, dass die App auch meine Erlaubnis zur Standortlokalisierung haben wollte. Das machen manche Apps, damit sie bei der Bestellung ermitteln können, ab wann diese abgeholt werden kann. Ich fühle mich damit nicht sehr wohl und bin froh, dass dieses Feature in der deutschen Foodtruck-Szene, im Gegensatz zu Apps von großen Fastfoodketten, wohl eher Zukunftsmusik ist. Sinnvoll ist allerdings ein Hinweis auf Ihrer App, wie lange es durchschnittlich dauert, bis eine Bestellung zum Abholen bereit ist und dass es in definierten Stoßzeiten – man bittet um Verständnis – länger dauern kann.
3. Sonderwünsche
Der eine mag keine Zwiebel, der andere braucht die Gurke nicht auf dem Burger. Was bei der Face-to-Face-Bestellung möglich ist, muss auch via App möglich sein: Sonderwünsche, die den Laden nicht aufhalten, wenn man sie bei Abholung äußert. Abhilfe schafft eine kleine Kommentarbox. Proaktiv ist es, wenn zusätzlich bei den Gerichten zumindest eine kleine Auswahl an Optionen geboten sind, zum Beispiel bei Toppings.
4. Avancierte LifestyleEATing-App
Gesund zu leben und damit auch gesund zu essen, ist heute bei vielen fester Bestandteil des individuellen Lifestyles. Daher bieten viele Fastfoodketten nicht allein Zutatenlisten für die Gerichte, sondern on Top noch Nährwert- und Allergenangaben. So kann der Gast sich sein Essen maßschneidern. Bei Unverträglichkeit oder weil sie einfach nicht schmecken, werden Zutaten weggelassen. Oder anders herum: Alles, was aufgrund der Nährwertangaben der individuellen Ernährungspräferenz entspricht, wird angeklickt. Das läuft unter LifestyleEATing, ist total „In“ und ein nicht zu unterschätzendes Plus, um Kunden zu gewinnen und zu binden.
5. Durchgeklickt – bezahlen (un)möglich
Ich habe die App eingerichtet, mein Essen ausgewählt, das nun nach der Geduldsprobe zum Greifen nah scheint. Da werde ich mit der Tatsache konfrontiert, dass ich nur mit Kreditkarte zahlen kann, die ich nicht dabei habe. Ich bin stocksauer, dass es keine Alternativen gibt. Ich hätte zumindest einen entsprechenden Hinweis am Truck oder in der App erwartet. Ich bin mit meiner Geduld am Ende, trete aus der Warteschlange und halte angesäuert Ausschau nach einem Foodtruck mit Barzahlung.
PS: Mein Hintermann kommt gleich mit mir mit. Immer daran denken: „The last impression is the lasting impression.“ – So get it right!
Mehr über Andrew Fordyce und seine Touren zu den Streetfood-Hotspots: www.foodtrendtours.de
Quelle: Andrew Fordyce