Das Street Food Festival in Koblenz zog zahlreiche Besucher an.
Quelle: Denise Kelm

Kreatives Streetfood in Koblenz

Sonne, Musik und leckeres Essen gab es beim Street Food Festival in Koblenz vom 5. bis 7. Mai auf dem Messegelände am Wallersheimer Kreisel. Bereits vor dem Hype fanden sich im Jahr 2014 die damaligen Veranstalter Till Riekenbrauk, Vincent Schmidt und Mathes Robel zusammen und gründeten die Marke Street Food Festival. Auf verschiedenen Reisen nach Asien sammelten sie Inspiration auf den großen Food-Märkten. Ihr Ziel: Das Streetfood nach Deutschland bringen. Heute gehört Street Food Festival zu den größten deutschen Veranstaltern der Branche. Seinen Sitz hat das Unternehmen in Köln – und ein Großteil der Veranstaltungen findet im geografischen Westen Deutschlands statt. Neben den rund 35 Foodständen sorgen ein DJ und ein Kinderspielzelt für Unterhaltung und angenehme Atmosphäre.

Das Street Food Festival in Koblenz

Auf dem Veranstaltungsgelände treffe ich Deniz Pulathaneli: Bereits seit sechs Jahren ist er Teil des Festivals und als Veranstaltungsleiter für die Organisation der Events sowie für die Akquise der Stände verantwortlich. Ursprünglich studierte er Sportmanagement. Über seinen Weg zum Streetfood erzählt er: „Ich habe schon während meiner Schul- und Studienzeit als Pizzabäcker gearbeitet und liebte die Gastronomie. Im Studium lernte ich, wie Veranstaltungs-Management funktioniert. Und weil für manche Menschen auch Essen ein Sport ist, war der Schritt zum Streetfood naheliegend.“ Das Festival baut auf einen festen Stamm aus Ständen, die häufig dabei sind und mit dem Veranstalter reisen. Je nach Region kommen weitere Konzepte hinzu. Neue Bewerber reichen Ihre Bewerbung bei dem Team des Street Food Festivals ein und gemeinsam mit dem Team entscheidet Deniz Pulathaneli, welche Stände zum Street Food Festival passen. „Wir haben natürlich Auswahlkriterien und nehmen nicht jedes Konzept“, erklärt er. „Uns ist besonders wichtig, dass die Foodies so viel wie möglich selbst produzieren und nur wenig Convenience verwenden. Ihr Konzept sollte authentisch sein: Entweder man zeigt traditionelle Gerichte und setzt sie überzeugend um – eine Länderküche zum Beispiel – oder man hat ein besonderes Konzept, das auf eigenen Rezepten basiert.“ Exklusivität und Liebe sind für ihn die Kriterien, die ein gutes Streetfood-Konzept auszeichnen.

Deniz Pulathaneli ist Veranstaltungsleiter von Street Food Festival.
Deniz Pulathaneli (Quelle: Denise Kelm)

„Uns ist besonders wichtig, dass die Foodies so viel wie möglich selbst produzieren und nur wenig Convenience verwenden.”

Deniz Pulathaneli

Im Trend: Fusion-Kitchen und südamerikanisch

Auf dem Street Food Festival in Koblenz erwartet die Gäste ein buntes und vielseitiges Angebot, das neben Fleischfans auch Vegetariern und Veganern einiges bietet. Vertreten sind verschiedene Länderküchen – peruanisches, westafrikanisches und israelisches Essen – aber auch Fleischgerichte vom Smoker, ein Foodtruck des veganen Frankfurter Restaurants Dominion Food Revolution und natürlich verschiedene Dessert-Stände mit Churros oder Eis im Marshmallow-Mantel von Mellow Monkey. Auch vertreten sind die stets beliebten, fettigen Fleischspezialitäten amerikanischer Art: frittierte Burger, Chicken Wings und Corn-Dogs. Aber auch wenn das klassisch klingt, hat es mit den Ständen mehr auf sich. Deniz Pulathaneli erzählt: „Die Chicken Wings vom Stand Kikeriki gehören zur Fusion-Kitchen. Zu den Wings werden asiatische Saucen angeboten, sodass sich darin US-amerikanische und asiatische Elemente treffen.“ Doch welche Trends lassen sich allgemein erkennen? „Mein Eindruck ist, dass es heute weniger Trends gibt als vor Corona“, sagt Deniz Pulathaneli. „Damals gab es zuerst den Trend zu hochwertigen Burgern, dann war es Pulled Pork. Momentan ist es eher so, dass die Foodies ihre Konzepte verbessern und weiterentwickeln.“ Dennoch erkennt er Tendenzen, denen die Gäste zugeneigt sind: „Fusion-Kitchen ist gerade beliebt. Die Menschen mögen es, wenn Bekanntes neu kombiniert wird. Ein Beispiel dafür sind die Korean Corn Dogs, die sind sehr gefragt.“ Darüber hinaus sei neben afrikanischem Essen auch die Küche Südamerikas sehr beliebt: Der Stand Peru Deputamare präsentiert Schweinebraten mit Limette auf peruanische Art. Auch Empanadas aus Argentinien werden angeboten. Auf die Frage, welcher Stand sein persönlicher Favorit ist, antwortet er: „Ich esse besonders gerne die Sandwiches von Maria Maria. Das ist ein chilenisches Konzept. Auf den Sandwiches liegen gegrillte Paprika und Auberginen. Das ist etwas Besonderes und ich kann nicht behaupten, in Deutschland schon etwas Vergleichbares gegessen zu haben.“

Tigers' Frygers präsentiert frittierte Burger.
Tigers’ Frygers präsentiert frittierte Burger. (Quelle: Denise Kelm)
Bei Mellow-Monkey gibt es Eis mit warmem Narshmallow außenherum.
Eis von Mellow Monkey mit Marshmallow-Mantel. (Quelle: Denise Kelm)
Mr. Crunchy hat frittiertes Sushi dabei.
Mr. Crunchy hat frittiertes Sushi dabei. (Quelle: Denise Kelm)

Vegan-affines Publikum

Neben Fleisch sind auch Alternativen sehr gefragt: „Man merkt, dass die Gäste mehr veganes und vegetarisches Essen wünschen“, berichtet Deniz Pulathaneli. „Viele unserer Stände haben vegane Optionen, aber es sind auch Stände mit rein veganem Konzept dabei.“ Während Veranstalter von Streetfood Festivals in anderen Regionen berichteten, dass sich ein rein veganes Konzept nicht halten könne, ist das bei Street Food Festival anders: „Wir sprechen genug Leute an, die vegan-vegetarisch essen, sodass auch diese Konzepte bei uns guten Umsatz machen. Ich finde sogar, dass ein Stand, der sich auf veganes Essen spezialisiert, als Experte auf dem Gebiet oft eine sehr interessante Speisekarte entwickelt.“ Grund für die hohe Nachfrage an pflanzenbasierten Konzepten könnten die vielen Studenten sein, die in den Städten des dicht besiedelten Ruhrgebiets leben.

Prominenter Beifall

Neben der Laufkundschaft aus weltoffenen Besuchern zählen auch hartgesottene Foodies zu den Fans vom Street Food Festival. Deniz Pulathaneli berichtet von einem großen Ereignis im letzten Jahr: „Uns hat der YouTuber Max ohne Vorwarnung besucht und ein Video auf unserer Veranstaltung in Düsseldorf gedreht. Er hat über eine Million Follower auf YouTube. Wir haben uns natürlich riesig gefreut.“

Das Street Food Festival in Koblenz ist eine eintrittsfreie Veranstaltung – aber das ist nicht immer der Fall: „Es hängt von der Location ab. Höhere Preise wollen wir nicht auf die Standgebühr abwälzen, denn die Foodies haben auch sonst schon genug mit der Inflation zu kämpfen. Stattdessen erheben wir dann 3,50 € Eintritt. Ich finde das in Ordnung, meistens kostet das Bahnticket zur Veranstaltung ähnlich viel“, berichtet Deniz Pulathaneli.

Weitere Termine von Street Food Festival in 2023:

  • 13. bis 14. Mai in Heidelberg
  • 20. bis 21. Mai in Kaiserslautern
  • 27. bis 29. Mai in Bonn
  • 08. bis 11. Juni in Köln
  • Sommerpause
  • 04. bis 06. August in Frankfurt am Main
  • 16. bis 20. August in Bremerhaven
  • 15. bis 17. September in Bonn
  • 22. bis 24. September in Köln
  • 29. September bis 01. Oktober in Duisburg
  • 06. bis 08. Oktober in Osnabrück
info

Koblenzer Konzepte

Wer mehr über die Stände erfahren möchte, die in Koblenz dabei waren, findet sieben Konzepte im Beitrag „Von traditionell bis innovativ“.

Quelle: B&L MedienGesellschaft

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