Es gibt sie mit Weizen, Dinkel oder Vollkorn, in Spiralform, als Schmetterling oder einfach als Spaghetti. Für Italiener gilt sie längst als Grundnahrungsmittel: die Pasta. Kein Wunder, dass es alljährlich (am 25. Oktober) einen „Weltnudeltag“ gibt, an dem dieses vielseitige und beliebte Lebensmittel gefeiert wird. Im Zuge des Low-Carb-Trends wird die Nudel jedoch auch verteufelt, gilt oft als „Dickmacher“ oder wird pauschal als „ungesund“ bezeichnet.
Dass Nudeln besser sind als ihr Ruf, zeigt eine neue Untersuchung von MillionFriends, dem wissenschaftlichen Programm zur Bestimmung persönlicher Ernährung. Unter rund 700 ausgewerteten Mahlzeiten reagierten 76 Prozent der Teilnehmer mit einer positiveren Blutzuckerreaktion auf klassische Weizenpasta. Nach dem Verzehr von Nudeln lag ihre Blutzuckerreaktion durchschnittlich um 51,4 Prozent niedriger als nach kohlenhydratnormierten Kartoffelmahlzeiten. Das bedeutet, dass bei einem Teilnehmer der Blutzuckerwert 1-2 Stunden nach Verzehr von Nudeln einen annähernd normalen Blutzucker um 100 mg/dl aufweist, dieser Wert nach dem Verzehr von Kartoffeln jedoch auf 150 mg/dl hochschnellt. Auch im Vergleich zu Reis schneidet die Weizenpasta in puncto Blutzuckerreaktion durchschnittlich besser ab: Mehr als 65 Prozent der Teilnehmer zeigten einen um 40 Prozent geringeren Blutzuckeranstieg.
Individuelle Blutzuckerreaktion
Wenn Menschen mit einer stabilen bzw. niedrigen Blutzuckerreaktion auf eine Mahlzeit oder ein Lebensmittel reagieren, weist das auf eine gute Verstoffwechselung hin. Wer darauf achtet, zu Lebensmitteln zu greifen, die einen möglichst niedrigen Blutzuckeranstieg nach sich ziehen, bleibt länger satt, fühlt sich fitter, ist leistungsfähiger und senkt das Risiko für viele Volkskrankheiten wie Diabetes oder Adipositas.
Ein hoher Blutzuckerspiegel hingegen ist der Grund, warum sich viele Menschen nach kohlenhydratreichen Lebensmitteln schlapp und müde fühlen und schnell wieder zum nächsten Snack greifen.
„Jeder kennt das berühmte ,Nachmittagstief’. Dahinter steckt nichts anders als ein hoher Ausschlag des Blutzuckerspiegels, der eine starke Abgeschlagenheit nach sich zieht. Dass dies grundsätzlich nach kohlenhydratreichen Lebensmitteln geschieht, ist mittlerweile wissenschaftlich widerlegt. Vielmehr reagiert jeder Stoffwechsel und damit jeder Mensch unterschiedlich auf unterschiedliche Mahlzeiten, Snacks oder Getränke. Nudeln scheinen im Durchschnitt für die meisten Menschen also eine viel bessere Beilage zu sein als bisher angenommen.“
Dr. Torsten Schröder, Arzt und Mitgründer von MillionFriends
Da Blutzuckerreaktionen individuell verlaufen, wurde das Ernährungsprogramm MillionFriends von Medizinern der Universität Lübeck entwickelt. Durch einen 14-tägigen Blutzuckertest, ein App-Ernährungstagebuch und eine Analyse der Darmbakterien ermittelt das Programm die optimierte persönliche Ernährung, ohne den gewohnten Ernährungsplan auf den Kopf zu stellen. So erreichen die meisten Teilnehmer auch eine nachhaltige Gewichtsregulierung.
Quelle: MillionFriends