Die internationale Data & Analytics Group YouGov hat eine Umfrage zum Thema Trinkgeldgabe in sieben europäischen Ländern und den USA durchgeführt. Die Auswertung ergab, dass Servicepersonal im Restaurant von Deutschen und US-Amerikanern am ehesten einen Bonus erhält – wobei der Bonus in den USA häufig doppelt so hoch ausfällt wie in Deutschland.
Deutsche und US-Amerikaner geben häufig Trinkgeld
In Deutschland und in den USA gaben etwa drei von vier Befragten an, dass sie dem Personal im Restaurant üblicherweise den Bonus geben (78 bzw. 77 %). In Dänemark hingegen geben nur 24 % der Restaurantgäste meistens etwas on Top. Niedriger fallen die Bonusleistungen der Deutschen für andere Dienstleistungen aus: Kneipenpersonal bekommt von nur 65 % der Deutschen meistens etwas mehr, die Fahrer bei Lieferdiensten bekommen von 61 % der Deutschen üblicherweise einen Bonus. Noch niedriger fällt die Zahl der Trinkgeldgeber in Hotels aus: 47 % geben dem Hotelpersonal eine Zusatzleistung. Baristas bekommen nur von 46 % der befragten Deutschen etwas on Top.
Anerkennung oder sozialer Druck?
Trinkgeld drückt Anerkennung aus und ist besonders in Europa ein Lob für guten Service. Aber auch andere Gründe spielen eine Rolle: Einige Befragte gaben auch an, aus sozialem Druckgefühl heraus einen Bonus zu geben (9 % in Spanien, 21 % in Schweden). Ein weiterer Grund ist die Annahme, das Servicepersonal werde schlecht bezahlt – in Deutschland geben 21 % aus diesem Grund etwas zusätzlich, in den nordischen Ländern sind es 8 bis 9 % und in den USA 24 %.
Wird schlechter Service auch honoriert?
Einen kulturellen Unterschied zwischen Europa und den USA erkennt man daran, dass US-Amerikaner auch dann häufig Trinkgeld geben, wenn sie mit dem Service nicht zufrieden waren: 21 % gaben an, auch bei schlechtem bis sehr schlechtem Service einen Bonus zu geben. Zum Vergleich: In Deutschland tun dies nur 8 %, in Dänemark nur 2 % der Befragten. Während in Deutschland und den USA also etwa gleich oft etwas on Top gegeben wird, ist in Deutschland ein zufriedenstellender Service eher die Bedingung.
Wie hoch fällt das Trinkgeld aus?
Auch hinsichtlich der Höhe des Trinkgelds zeigen sich Unterschiede: In Spanien, Frankreich und Italien gab ca. jeder Zweite an, um die 5 % Bonus zu geben. Bei den Briten, Deutschen, Schweden und Dänen werden üblicherweise um die 10 % zusätzlich gegeben – von 61 % (Großbritannien) bis 39 % (Dänemark) der Befragten.
Deutlich höher fällt das Trinkgeld in den USA aus: Zwei von drei US-Amerikanern (67 %) geben an, einen Betrag von über 10 % mehr zu geben – am häufigsten liegt der Bonus für den Service bei ca. 20 % des Rechnungsbetrags. Ein Viertel der Befragten US-Amerikaner gab diesen Anteil als normalen Trinkgeldbetrag an.
Neben Deutschen wurden Europäer aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden und Dänemark befragt. Die Anzahl der Studienteilnehmer lag jeweils bei über 1.000 Personen ab 18 Jahren pro Land – aus Deutschland und Großbritannien wurden sogar über 2.000 Menschen befragt. Der Durchführungszeitraum lag zwischen dem 8. und dem 23. Mai 2023.
Mehr Trinkgeld mit QR-Code
Über das Tool Tippie können bargeldlos zahlende Gäste ebenfalls ein Trinkgeld hinterlassen. Oft fällt das Trinkgeld damit sogar höher aus. Hier erfahren Sie mehr.
Quelle: YouGov Deutschland
