Glühmet macht dem klassischen Glühwein Konkurrenz. Was macht warmen Met zum Winterdrink? Diese Frage haben wir zwei Fachmännern gestellt: Peter Hornig von Met Amensis und Jonas Eichmann von Metmarkt. Met Amensis ist eine handwerklich geführte Kellerei mit Onlineshop. Über die Onlineplattform Metmarkt beziehen Privatkunden und Unternehmen Met verschiedener Marken. Im Interview geben Peter Hornig und Jonas Eichmann Einblick in die Marktentwicklung und erklären, wie unterschiedlich Kunden und Markt zu verschiedenen Jahreszeiten sind.
Wie ist das Image von Met derzeit?
Peter Hornig: Met wird immer beliebter! Echter Met besteht zu einem Drittel aus Honig, dazu kommen Gärwasser und Weinhefe. Echter Met ist ein ursprüngliches und kostbares Produkt aus natürlichen Zutaten.
Jonas Eichmann: Met wird stark mit den Themenbereichen Wikinger und Mittelalter assoziiert – entsprechend gefragt ist er in der Szene! Aber auch Menschen, die sich für den Bienenschutz einsetzen und Craft Getränke bevorzugen, trinken gerne Met.
Markt wächst um 18 %
Die Met-Nachfrage steigt beständig. Im Jahr 2020 lag der Absatz in Deutschland bei 1,68 Mio. Litern. Im Folgejahr 2021 stieg er auf 2,4 Mio. Liter. Die Tendenz zeigt sich auch weltweit: Aktuell werden jährlich ca. 400 Mio. US-Dollar Umsatz mit Met erreicht. Das jährliche Wachstum liegt bei 18 Prozent. (Quelle: Metmarkt)
Welche Sorten sind besonders gefragt?
Peter Hornig: Der klassische Met aus verschiedenen Blütenhonigen ist beliebt. Unsere Stammkunden mögen auch den Waldhonigmet mit seiner kräftig-würzigen Note.
Jonas Eichmann: In unserem Shop sind die reinen Honigweine im Premium-Segment (ab 15 € aufwärts) am stärksten nachgefragt. Beispiele sind Metsorten aus der englischen Lyme Bay Winery und des dänischen Herstellers Dank Mjød. Aber auch unsere Eigenmarke Karl’s Met wird gut nachgefragt.
Wann trinken die Menschen mehr Met – im Sommer oder im Winter?
Peter Hornig: Bei uns ist die Nachfrage konstant, aber die Kundengruppen unterscheiden sich: Im Sommer ist Met ein Szene-Getränk auf Mittelalter-, Musik- und Alternativevents. Im Winter ist das Publikum breiter aufgestellt, weil viele Menschen Met auf den Weihnachtsmärkten trinken.
Jonas Eichmann: In unserem Metmarkt ist die Nachfrage in den Wintermonaten zwei bis dreimal höher als im Rest des Jahres. Met ist ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Unsere Met-Geschenksets sind meistens Mitte Dezember vergriffen.
Macht der Glühmet im Winter dem Glühwein Konkurrenz?
Peter Hornig: Auf jeden Fall. Allerdings ist es derzeit so, dass nur einzelne Menschen Met als Alternative zum Glühwein wahrnehmen. Wer ihn dann einmal trinkt, ist begeistert.
Jonas Eichmann: Auf einigen Weihnachtsmärkten wird schon Met als Alternative zu Glühwein ausgeschenkt. Das ist dann Glühmet, der ähnlich wie der Wein mit winterlichen Gewürzen verfeinert wird. Ein Tipp, falls Sie es nachmachen möchten: Den Met sollte man nicht über 55 Grad erhitzen, sonst verfliegen die filigranen Honigaromen.
Glühmet wird dann – anders als Met im Sommer – warm serviert?
Jonas Eichmann: Üblicherweise serviert man Met gekühlt bei 12 bis 16 Grad. Im Winter ist Heißer Honigwein oder Glühmet beliebter, weil er warm ist. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 50 bis 55 Grad.
Welche Metsorten eignen sich gut zum erhitzen?
Peter Hornig: Die süßen, milden Sorten wie der klassische Met, aber auch Kirschmet eignet sich zum Warmtrinken. Ansonsten gibt es auch fertig gemischten Glühmet oder Apfelmet.
Jonas Eichmann: Met für den kühlen Genuss ist eher lieblich bis halbtrocken. Da können auch mal 19 Prozent Alkohol drin sein, wie im Viking Blood von Dansk Mjød. Wenn man Met erhitzen möchte, sollte man im Gegensatz dazu auf süße und gewürzte Metsorten zurückgreifen, etwa den Christmas Mead von der Lyme Bay Winery.
Kann man aus Fruchtmet auch einen Met-Punsch herstellen?
Jonas Eichmann: Ja, dafür empfehle ich Kirschmet. Er ist auch als „Winkingerblut“ bekannt. Fruchtmet hat ein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure, daher bildet er eine sehr gute Basis für Punsch.
Peter Hornig: Ich finde aber, dass man Met zuerst klassisch probieren sollte. Met ist milder als Glühweine auf Traubenbasis, die oft viel Säure enthalten.
Bieten Sie auch Mischgetränke mit Met an, etwa Grog oder Punsch?
Peter Hornig: Bei uns gibt es einen Met mit einem Schuss Bärenfang. Die Sorte liegt derzeit im Trend.
Jonas Eichmann: Wir haben einige Metsorten im Angebot, die mit Spirituosen „aufgespritet“ sind. Der Alkoholgehalt reicht dann zu fast 22 Prozent. Tatsächlich sind diese Sorten sogar sehr beliebt – vor allem in den USA und in Florida. Das hat mir der Gründer von Dansk Mjød erzählt. Der deutsche Hersteller Metwabe mischt seinen Met mit Gin und Rum. Seine Produkte werden auch gut nachgefragt.
Met Amensis bietet ein Partnerprogramm an. Darüber kann bei Verlinkung auf Met Amensis eine Umsatzprovision von 8 Prozent ausgezahlt werden. Mehr Infos erhalten Sie auch hier.
Ist der Metausschank eine Frage der richtigen Location?
Peter Hornig: Ich finde, jedes Restaurant, das etwas auf sich hält, sollte auch Met anbieten. Neben den anderen alkoholischen Heißgetränken, die es im Winter meistens gibt.
Jonas Eichmann: Als Onlinehändler haben wir mit dem direkten Ausschank wenig zu tun, aber von unseren Kunden weiß ich, Weihnachtsmärkte und Mittelalterfestivals derzeit zu den größten Absatzkanälen zählen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Hornig und Herr Eichmann!
Sodom & Gomorra im Knast
Im ehemaligen Berliner Frauengefängnis feiert am 1. Dezember die neue Bar Sodom & Gomorra ihre Sneak Preview. Sie ist Teil des Kunst- und Kulturzentrums The Knast®. Der Name darf durchaus Programm sein. Mehr über das neue Konzept erfahren Sie hier.
Quelle: B&L MedienGesellschaft