Die DUH hat den Fastfood-Konzern McDonald´s rechtlich zur Durchsetzung der Mehrwegangebotspflicht für verzehrfertige Speisen und Getränke gezwungen.
Quelle: Amandine Lerbscher on Unsplash

DUH „zwingt“ McDonald´s zu pflichtgemäßem Mehrwegangebot

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zur Durchsetzung der Mehrwegangebotspflicht für verzehrfertige Speisen und Getränke einen in ihren Augen wichtigen Erfolg erzielt und den Fastfood-Konzern McDonald´s rechtlich dazu gezwungen, Verbrauchern pflichtgemäß Mehrweg anzubieten. Aktuelle Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe ergaben Verstöße gegen die Mehrwegangebotspflicht in vier von zehn untersuchten Filialen in Berlin. Obwohl McDonald´s angibt, ein eigenes Mehrwegsystem für Getränke und Eis etabliert zu haben, erhielten die Testbesucher des Vereins in vier Filialen des Unternehmens nicht die gewünschten Mehrwegbecher.

Um eine Wiederholung zukünftiger Verstöße auszuschließen, ging der Verein mit der Forderung nach Abgabe von Unterlassungserklärungen gegen McDonald´s Deutschland LLC und einen Berliner Franchisenehmer vor. Für die betroffenen Filialen wurden Unterlassungserklärungen abgegeben, wodurch die Verstöße eingestanden wurden und eine Wiederholung ausgeschlossen werden soll.

Deutsche Umwelthilfe kritisiert McDonald´s

„Es ist ein Armutszeugnis, dass wir einen Fastfood-Riesen wir McDonald´s dazu zwingen müssen, sich an geltendes Recht zu halten. Letztlich bestätigt dies jedoch die umweltschädliche Einwegstrategie des Unternehmens, das Wegwerf-Becher in einer Kampagne als ‚beautiful‘ bewirbt und eine Klage gegen die Tübinger Einwegverpackungssteuer unterstützt. Dabei zeigt McDonald´s in Frankreich bereits, wie Mehrweg erfolgreich eingesetzt werden kann. Dort wird beim Vor-Ort-Verzehr konsequent auf Mehrweg für Pommes, Salate und Co. gesetzt. Das Fastfood-Unternehmen betreibt offenbar nur dann echten Umweltschutz, wenn es per Gesetz dazu gezwungen wird. Wir fordern deshalb von Umweltministerin Steffi Lemke eine bundesweite Abgabe auf Einweg-Geschirr von mindestens 20 Cent und ein Verbot für Einweg-Geschirr beim Vor-Ort-Verzehr. Das wäre der effektivste Weg, den jährlichen McDonald´s-Verpackungsmüllberg von mehr als 40.000 Tonnen drastisch zu reduzieren“, so die Meinung von Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH.

Der Verein kritisiert McDonald´s zudem für das Angebot von verbraucherunfreundlichen Individual-Mehrwegbechern, die ausschließlich in den Filialen des Fastfood-Konzerns zurückgegeben werden können. Viel besser sei die Teilnahme an einem unternehmensübergreifenden und einheitlichen Mehrweg-Poolsystem für Getränkebecher und Essensboxen. Je mehr große Akteure sich an einem solchen Poolsystem beteiligen, desto effizienter und vorteilhafter werden Mehrweg-Lösungen.

„[…] Insbesondere für die größten Konzerne der Gastronomiebranche sollte die Einhaltung der Mehrwegangebotspflicht eine Selbstverständlichkeit sein, weil dort der meiste Verpackungsmüll anfällt. Offensichtlich führen die für den Vollzug zuständigen Landesbehörden aber viel zu wenig Kontrollen durch. Bei Verstößen sollten hohe Bußgelder verhängt werden, damit die Mehrwegpflicht ernst genommen wird. Solange die Landesbehörden ihrer Aufgabe nicht konsequent nachkommen, werden wir weiter Tests durchführen und gegen Verstöße rechtlich vorgehen.“

Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft der Deutschen Umwelthilfe

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.

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Meinung: „Mehrweg trifft die Falschen”

Manuel Bendig ist Gründer und Inhaber der Gastrofabrik Unternehmensgruppe. Dazu gehören mehrere Restaurants in Plauen und Zwickau, unter anderem das australische Konzept Uluru Restaurant & Bar und der Steyr Almgasthof mit der österreichischen Küche. Im Interview spricht der erfahrene Gastronom über aktuelle Themen wie das Mehrweggebot, die Konkurrenz um ausgebildete Fachkräfte und die steigenden Preise.

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