Der Dehoga Bundesverband hat 1.500 Mitgliedsbetriebe zum Thema „Ladeinfrastruktur im Gastgewerbe“ befragt. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hatte den Dehoga bei der Konzeption der Fragen unterstützt. Das Ergebnis: Die Hälfte der befragten Unternehmen hat bereits Ladeninfrastruktur installiert oder plant deren Aufbau.
Jeder dritte Betrieb will Ladeinfrastruktur auf- oder ausbauen
Rund ein Viertel der 1.500 Betriebe, die sich an der Umfrage beteiligt haben, bietet ihren Gästen bereits eine Lademöglichkeit für E-Autos an (26,1 %). In der Hotellerie sind es knapp 44 %, in der Gastronomie knapp 9 %. Beim Aufbau hat ein Drittel der Betriebe (33,1 %) öffentliche Fördermittel in Anspruch genommen.
Ein weiteres Viertel der Betriebe plant, künftig eine Lademöglichkeit anzubieten (23,6 %) – in der Hotellerie etwa 27 %, in der Gastronomie knapp 13 %. Rund 33 % planen in den nächsten 12 Monaten den Auf- oder Ausbau von Ladepunkten.
Betriebe, die Lademöglichkeiten anbieten, haben zumeist ein oder zwei Ladepunkte installiert (1 LP: 29,5 Prozent; 2 LP: 43,8 Prozent), jeweils knapp 10 % bieten drei oder vier Ladepunkte an. 1 % stellt seinen Gästen sogar mehr als 10 Ladepunkte zur Verfügung. In den allermeisten Fällen (82 %) liegt die Ladeleistung der Ladestationen bei mehr als 3,7 kW bis einschließlich 22 kW.
41,1 Prozent der Ladeinfrastruktur, die von Hotels und Gaststätten bereitgestellt wird, ist öffentlich zugänglich, kann also auch von Nicht-Gästen genutzt werden. Bei etwa einem Viertel der Betriebe (25,6 %) ist das Aufladen kostenlos für die Nutzer. Die Nutzung des Ladeangebotes hat laut der Befragten – bereinigt um Effekte der Corona-Pandemie – in letzter Zeit zugenommen (57,9 %) oder ist gleichgeblieben (39,6 %).
Gründe für und gegen den Aufbau von Ladeinfrastruktur
Die Mehrheit der Betriebe, welche Lademöglichkeiten anbieten, sehen dies heutzutage als Standard an – 72,2 % stimmten dieser Aussage zu. Die Stärkung des Umweltgedankens wird am zweithäufigsten genannt (52,6 %), am dritthäufigsten die Gewinnung neuer Gästegruppen (50,3 %). Die drei meistgenannten Gründe der Betriebe keine Lademöglichkeiten anzubieten, waren die zu hohen Investitionen (39,7 %), die noch zu geringe Nachfrage der Gäste (39,5 %) und wenig bzw. kaum vorhandene Parkmöglichkeiten (30,1 %).
Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Bundesverbands, erklärt: „Die Zahl der zugelassenen Elektroautos steigt kontinuierlich an. Auch der Ausflug oder Urlaub mit dem E-Bike wird immer beliebter. Damit wächst die Nachfrage nach einer zuverlässigen Ladeinfrastruktur. Hotels und Restaurants können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Die Ergebnisse unserer Umfrage zu den bereits vorhandenen Angeboten im Gastgewerbe machen Mut, denn sie bestätigen, dass zahlreiche Betriebe den Trend Elektromobilität erkannt haben und viel tun, um auch in diesem Bereich gute Gastgeber zu sein. Zusammen mit Partnern wie der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur und der Politik will der Dehoga diese Entwicklung weiter fördern und die Unternehmer mit Rat und Tat unterstützen.“
Johannes Pallasch, Sprecher des Leitungsteams der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, meint: „E-Auto-Nutzerinnen und -Nutzer sollten im Alltag überall dort laden können, wo die Fahrzeuge ohnehin über längere Zeit stehen, zum Beispiel auf Parkplätzen von Hotels und Gaststätten. Die Ergebnisse der Dehoga-Umfrage zeigen: Das Gastgewerbe steht dem Aufbau von Ladeinfrastruktur sehr aufgeschlossen gegenüber. Die Umfrageergebnisse sind für die Arbeit der Leitstelle relevant, da sie Einblicke in die Hotel- und Gastronomie-Branche geben, die ein wichtiger Akteur beim Ladeinfrastrukturausbau ist. Deshalb haben wir die Umfrage bereits in der Konzeptionsphase mit begleitet.“
Ökostrom auf die Straße bringen
Das Cateringunternehmen Zwergenkantine liefert Speisen künftig in E-LKWs, geladen mit Ökostrom, aus. Welche Chancen sich daraus ergeben, erörtert der Beitrag Ökostrom auf die Straße bringen.
Quelle: Dehoga Bundesverband