Um Mehrweg attraktiver zu machen, startet die Stiftung ReFrastructure ein Pilotprojekt zur anbieterübergreifenden Rückgabe von Mehrwegbehältern.
Quelle: ReFrastructure

Mehrweg überall zurückgeben

Um die Nutzung von Mehrwegbehältern für Endverbraucher attraktiver zu machen und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Verpackungswende zu gehen, führt ReFrastructure, Stiftung für digitale Mehrweginfrastruktur gGmbH, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Haar und lokal vertretenen Mehrwegsystemanbietern ein Pilotprojekt in der Region München durch.

Unkomplizierte Rückgabe ermöglichen

Mit einem Anteil von unter einem Prozent im Vergleich zu Einwegverpackungen fristet der Einsatz von Mehrwegverpackungen für Lebensmittel und Getränke in der deutschen Gastronomie ein Nischendasein, wie der WWF in seiner im Februar dieses Jahres veröffentlichten Studie Mehrweg in der deutschen Gastronomie deutlich macht. Unabdingbar für die notwendige Verpackungswende ist nach Ansicht des WWF vor allem eine einheitliche und unkomplizierte Rückgabelogistik, bei der die Behälter nach Gebrauch überall zurückgegeben werden können. „Rückgabekomfort ist wichtig, denn der Kurswechsel findet erst statt, wenn die Verbraucher Mehrweggefäße bei Restaurants, Cafés und Lieferdiensten nachfragen und nutzen […]“, erläutert Laura Griestop, Expertin für Verpackungen und Kreislaufwirtschaft beim WWF Deutschland.

Nachhaltigkeit vor Bequemlichkeit

Damit nicht weiterhin die Bequemlichkeit über die Nachhaltigkeit siegt, führt ReFrastructure gemeinsam mit den Mehrwegsystemanbietern Recup, reCircle und Relevo, der Gemeinde Haar sowie der örtlichen Gastronomie ab Juli 2023 das deutschlandweit erste Pilotprojekt durch, bei dem die Bürger die Mehrwegbecher und -schalen dieser Anbieter in allen teilnehmenden Gastronomiebetrieben zurückgeben können. Da das Bewusstsein für die Vorteile und die Notwendigkeit von Mehrweg in der Bevölkerung noch sehr gering ist, wird diese Aktion von einer umfangreichen Informations- und Aktivierungskampagne begleitet. Dreh- und Angelpunkt dieser Kampagne ist der für diesen Zeitraum eingerichtete Infopoint, an dem sich die Bürger zum Thema informieren können und sie natürlich auch ihre Behältnisse anbieterübergreifend zurückgeben können.

„Ich freue mich, dass dieser Pilot in unserer Gemeinde stattfindet und rufe alle Haarer auf, das neue Angebot zu nutzen und ihre Speisen und Getränke so oft wie möglich in Mehrwegverpackungen mitzunehmen. Das Projekt ist ein weiterer Schritt hin zur Circular City“, sagt Dr. Andreas Bukowski, Bürgermeister der Gemeinde Haar.

Neutrale digitale Infrastruktur schaffen

Damit dies in der Praxis für alle Beteiligten einfach funktioniert, entwickelt die Stiftung gemeinsam mit ihren Partnern DPM (DieProduktMacher) und der Technischen Universität München eine neutrale digitale Infrastruktur, die neben der Kooperation der Marktteilnehmer auch das Management einer lokalen Spül- und Verteillogistik ermöglicht, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Finanziell gefördert wird das Projekt vom Umweltbundesamt, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie privaten Spendern. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Kühne Logistics University und das Wuppertal Institut. Weitere Partner wie der Mehrwegverband Deutschland, Initiative Plastikfreie Stadt und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützen die Umsetzung.

ReFrastructure verfolgt mit dem Pilotprojekt nicht nur das Ziel, die eigens entwickelte Infrastruktur einem Feldtest zu unterziehen, die gewonnenen Erkenntnisse sollen zudem dazu beitragen, die Relevanz von Mehrwegsystemen für Konsumenten auf nationaler Ebene weiter voranzutreiben und einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

info

Mehrweg-Einmaleins

Seit dem 1. Januar 2023 gilt die Mehrwegangebotspflicht für alle Gastronomiebetriebe. Welche Ausnahmen gibt es? Insel, Pool oder Verbund? Welche Hygieneregeln müssen beachtet werden? Diese und weitere Fragen klärt das Mehrweg-Einmaleins.

Quelle: ReFrastructure

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