Der Internationale Frauentag hat eine lange Tradition – er findet jährlich am 8. März statt. Auch zum Internationalen Frauentag 2024 wollen wir deshalb den Fokus auf die weiblichen Vertreterinnen aus Gastronomie, Hotellerie, Gemeinschaftsgastronomie und Schulverpflegung legen.
Geschichte des Internationalen Frauentags
Der Internationale Frauentag geht auf die Arbeiterinnenbewegung von Mitte des 19. bis zum 20. Jahrhundert zurück. In Europa beschloss die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz, an der mehr als 100 Delegierte aus 17 Ländern teilnahmen, auf Initiative der deutschen Sozialistin Clara Zetkin am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages. Der erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt.
Am 8. März 1917 demonstrierten Frauen anlässlich des Internationalen Frauentages in St. Petersburg. In Textilfabriken traten Arbeiterinnen in den Streik und forderten andere Betriebe auf, sich anzuschließen, sodass schließlich 90 000 Menschen streikten. Am 12. März 1917 mündete diese Unzufriedenheit in einen Aufstand – die Februarrevolution – in Folge derer der Zar abdankte und eine provisorische bürgerliche Regierung die Staatsführung übernahm.
Aufgrund der epochalen Bedeutung dieses Ereignisses wurde der Internationale Frauentag zukünftig auf den 8. März festgelegt.
Zum Internationalen Frauentag 2024
Zum Internationalen Frauentag 2024 haben wir eine Auswahl an Beiträgen aus unseren Fachmagazinen 24 Stunden Gastlichkeit, first class, GVMANAGER und Schulverpflegung zusammengestellt, in denen die weiblichen Branchenvertreterinnen aus Gastronomie, Hotellerie, Gemeinschaftsgastronomie und Schulverpflegung eine Hauptrolle einnehmen – um so ihr Wirken und Können sichtbar zu machen.
Herausforderungen und Erfolge im Berufsalltag, Führungsmethoden und ihre (teils ungewöhnlichen) Berufswege sind Thema der von uns zusammengestellten Beiträge über Branchenvertreterinnen zum Internationalen Frauentag 2024:
Frauen in der Gastronomie
Koblenzer Café-Kultur: Auf der Oberen Löhr, nur wenige Schritte entfernt von der touristischen Innenstadt, befindet sich in Koblenz ein Café mit langer Tradition. Im Jahr 2022 gab es einen Generationenwechsel im Familienbetrieb. Melina Warnecke Brühl ist Betriebswirtin und kommt aus der Hotellerie. Im Café Baumann ist sie zuständig für den operativen Betrieb des Cafés und der Konditorei. Der Beitrag ist nachzulesen in 24 Stunden Gastlichkeit 1|2023, S. 20f).
Sich ausprobieren: Selbstständigkeit auf Torten zu gründen – und das mitten in der Pandemie – ist meisterlich. Die Meisterkonditorin Lea Shivani Kogler verzaubert seit 2020 die elterliche Gärtnerei in Vomp mit Tortenguss und süßen Kreationen (Beitrag in 24 Stunden Gastlichkeit 2|2023, S. 30f).
Weiblich oder männlich? Egal!: Die Gastronomie gilt nach wie vor als Männerdomäne. Leider, denn auch hier hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Madlen Häckel erklärt deshalb im Interview, warum sie selbst die Branche liebt und das Geschlecht dabei egal ist (nachzulesen in 24 Stunden Gastlichkeit 2|2024, S. 18f).
Die Frau an der Seite von Sternekoch Domenik Alex, hat gemeinsam mit ihm den Gasthof Alex übernommen und den Betrieb erfolgreich positioniert. Das Erfolgskonzept findet sich in der gleichen Ausgabe ab S. 24.
Man lernt nie aus: Zita Sandór ist 30 Jahre jung und war bis Ende Februar Küchenchefin im Berliner Fine-Dining-Restaurant Kopps. Klingt an sich nicht ungewöhnlich, ist es aber irgendwie doch. Denn nach wie vor sind die Küchen der Gastronomie in Deutschland vorwiegend in männlicher Hand. In Ausgabe 2|2024 der 24 Stunden Gastlichkeit lernen Sie die Ungarin näher kennen (S. 20-22).
Frauen in der Hotellerie
Das Follow-me-Gen: Violeta Pantic, Hotelmanagerin im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe, ist mit Führung vertraut, doch statt auf Zwang setzt sie auf Menschlichkeit, Zusammenhalt und Kreativität. Wie das aussieht, hat sie im Interview (first class 4/2023, S. 47) verraten.
Offen optimistisch: Erfolg geht nur mit Menschen – das ist das Motto von Tanja Nißlein, der Projektleiterin des künftigen Inklusionshotels der AGNF in Fürth, das Ende 2024 eröffnen soll. Mehr zu ihrem Wirken lesen Sie in first class 6-7/2023, S. 61.
Gasterlebnis im Mittelpunkt: Sind die Gäste glücklich, sind es auch die Mitarbeiter. Danach lebt und leitet Judith Fuchs-Eckhoff das Louis C. Jacob und ihr Team. Die gelernte Hotelfachfrau übernahm 2017 nach verschiedenen Positionen in der Hotellerie und der Tourismusbranche die Leitung des Louis C. Jacob. Zum Interview mit in first class 8-9/2023, S. 14f geht’s hier.
Auf Wünsche des Teams eingehen: Das Beech Resort Fleesensee an der Mecklenburgischen Seenplatte hat sich mit seiner Lage am Fleesensee, den vielfältigen Apartments und einem breiten Angebot an Freizeitaktivitäten in kürzester Zeit einen Namen gemacht. Hinter diesem Erfolg steht Anja Lichtwark, die als General Managerin maßgeblich zur Erfolgsgeschichte beigetragen hat. Im Interview (first class 10/2023, S. 14f) berichtet sie von ihrem Konzept.
Von der Turnerin zur Tee-Sommelière: Turnerin, Bankkauffrau und Tea Master – das sind Karriereschritte von Barbara Hanimann. Heute leitet sie als Tee-Sommelière den Afternoon Tea im Hotel Regent Berlin. Einen Beitrag zu ihrem Berufsalltag und ihrem Werdegang gibt es in first class 11-12/2023, S. 38.
Geschwister-Team: Im Silena, your soulful hotel, begrüßen die Gastgebergeschwister Magdalena und Simon Mair die Gäste in ihrer real gewordenen Vision eines südostasiatisch inspirierten Hotels mit tiefen Südtiroler Wurzeln. Während Magdalena Mair für Rezeption und Zimmer sowie das Marketing verantwortlich zeichnet, leitet Simon die F&B- und Sportabteilung. Das Interview mit den beiden Gastgebern findet sich in first class 1/2024, S. 12f.
Eine Prise Punk: Jüngst belegte Nina Meyer den dritten Platz in der Kochshow „The Taste“. Nun teilt sie ihr Erfolgsrezept: Wie schmeckt ein klassisches Gericht mit einer Prise Punk? Nach ihrer Ausbildung an der Hotelfachschule Bludenz und einer dreijährigen Tätigkeit in der regionalen Hauben- und Sternegastronomie, ist sie heute Küchenleiterin im Bio-Berghotel Ifenblick in Balderschwang. Zum Beitrag über die „Heldin des Alltags“.
Frauen in der Gemeinschaftsgastronomie und Schulverpflegung
„Ich will Frauen Mut zusprechen“: Ihr Herz schlägt sowohl für die Hotellerie als auch die Foodbranche – etwas, das Anne Boel Rasmussen seit Oktober 2022 als Vice President BASF Gastronomie Iam Standort Ludwigshafen wunderbar vereinen kann. Ein Gespräch über Nudging, die Frauenquote und Equity (GVMANAGER 3/2023, S. 8ff).
Retten statt wegwerfen: Aufessen, was eh schon da ist – nach diesem Leitsatz handelt das Konzept Community Kitchen in München, gegründet von Günes Seyfarth und Judith Stiegelmayr. Gerettete, noch verzehrfähige Lebensmittel werden zu gesunden Mittagsgerichten sowie Buffets verarbeitet. Neben dem eigenen Restaurant gibt es ein Cateringangebot für Unternehmen sowie Eventcatering. Gerichte im Glas runden das kulinarische Angebot ab. Um Lebensmittelwertschätzung ins Bewusstsein zu rufen, gibt es ein Umweltbildungsprogramm für Kinder, um Foodwaste zu vermeiden. Der Beitrag findet sich in GVMANAGER 4/2023, S. 44f.
Vom Tellerwäscher zur Bereichsleitung: Trotz Kochausbildung startete Bianca Kendzia ihren Weg in die heutige Position als Bereichsleitung Küche als Spülhilfe. Warum sie nochmal von vorne anfing, warum sie einen entspannten Blick auf Frauen in Führung mitbringt und warum sie einen Wechsel auf Cook & Chill forciert, obwohl sie kein Fan davon ist? Das hat uns das Mitglied im VKK-Vorstand in GVMANAGER 5/2023, S. 8f berichtet. Seit 2009 verantwortet sie die beiden Küchen der Klinikdienste am Altmark-Klinikum in Salzwedel und Gardelegen, 2010 kam der innerbetriebliche Transport und 2020 die Reinigung hinzu. Damit hat die Bereichsleiterin Küche Verantwortung für ein 75-köpfiges Team. Die Küchen haben einen Output von rund 600 Essen für Patienten, Mitarbeiter und eine externe Schule.
200 Kilogramm in 30 Minuten: Während zum Start von Petra Haag in der Zentralküche von Essig Frischmenue in Altensteig-Spielberg im Jahr 2010 noch nur 5.000 Essen pro Tag produziert wurden, sind es 13 Jahre später 14.000 Essen, ein kleiner Anteil von etwa 10 Prozent für umliegende Kitas und Schulen. Dank welcher technischen Unterstützung der Caterer diese Mengen bewältigen kann, lesen Sie in GVMANAGER 8/2023, S. 36-38.
Hand in Hand: Nach achte Jahren Bereichsleitung Cafeteria im Studentenwerk Schleswig-Holstein hat Meike Gallert im April 2023, u. a. aus strukturellen Gründen, die Leitung der Hochschulgastronomie übernommen. Seitdem trägt sie die Verantwortung für neun Mensen, sechs Cafeterien und fünf Café-Lounges an sechs Standorten in Schleswig-Holstein mit rund 200 Mitarbeitenden. Das Interview mit ihr ist nachzulesen in GVMANAGER 11/2023, S. 10ff.
Kommunikation mal Enders: Kerstin Enders hat sechs „Mitarbeiter“, die sie auf Schritt und Tritt verfolgen. Die Maskottchen berichten später mit „eigenen“ eher flapsigen Worten, was gerade rund um die Küche oder Abteilung abgeht. Wie interne Kommunikation mal anders geht, lesen Sie in GVMANAGER 12/2023, S. 24f.
Am Ball bleiben: Warum sich Vehemenz auszahlt und wie wichtig ein Schulfach Ernährungsbildung ist, berichtet TV-Köchin und zweifache Mutter Pia-Engel Nixon in eigenen Worten (Beitrag nachzulesen in Schulverpflegung 2/2023, S. 10f). Sie kam als Quereinsteigerin in die Gastronomie, nach zahlreichen eigenen Restaurants arbeitet sie nun als Event- und TV-Köchin. 2018 wurde sie Mutter von Zwillingstöchtern.
Leidenschaftlich regional: Als vor zehn Jahren die Pacht für die Mensa des Gröbenzeller Gymnasium nahe München ausgeschrieben war, ergriff Dietmar Gröbl die Chance, die Schulverpflegung seiner Tochter Isabella selbst in die Hand zu nehmen, baute die Küche aus und ebnete so den Weg für das Cateringunternehmen Gröbl Catering. Die Leidenschaft von Hobbykoch Dietmar Gröbl hat auch seine beiden Töchter Julia und Isabella Gröbl angesteckt; beide sind mittlerweile mit ins Unternehmen eingestiegen und tragen die Vision ihres Vaters mit: gesunde, schmackhafte Verpflegung für Kitakinder und Schüler aus der Region. Der Beitrag ist erschienen in Schulverpflegung 2/2023, S. 15-17.
Noch konsequenter Bio: Bio-Lebensmittel in den kommunalen Kitas einsetzen – die Stadt Wiesbaden macht es vor. Dabei verfolgt die hessische Landeshauptstadt einen ganz eigenen Ansatz, der bereits vor 30 Jahren ins Rollen kam. „Die Überzeugung für gute, frische Lebensmittel, für Regionales und Bio haben wir schon lange in unseren Kitas“, erzählt Stephanie Fromme, Fachreferentin Ernährung der Abteilung Kindertagesstätten und Kindertagespflege im Amt für Soziale Arbeit in Wiesbaden. Sie ist in Wiesbaden fachinhaltlich für den Bereich Ernährung in den städtischen Kitas verantwortlich. Mehr dazu in Schulverpflegung 3/2023, S. 8f.
8.000 vs. 3.000 Essen: Täglich rund 11.000 warme Mahlzeiten, davon 3.000 Essen für Patienten und Mitarbeiter, aber 8.000 Essen für Kindertageseinrichtungen der Stadt Stuttgart, produziert die Küche des Versorgungszentrums des Klinikums Stuttgart. Wie es zu dem Wandel kam, hat Ursula Stephan, Leitung Gastronomie, mit ihrem Kollegen Jans Jochen Kahlat, im Interview verraten (Schulverpflegung 3/2023, S. 28f).
GV-Managerinnen vor
Von ungewöhnlichen Berufswegen über Herausforderungen im Alltag, Führungsmethoden bis hin zu ausgezeichneten Leistungen – auch in 2023 haben wir bereits über GV-Managerinnen berichtet, die ihr fachliches Können tagtäglich beweisen.
Quelle: B&L MedienGesellschaft, DGB Bundesvorstand Berlin/Bereich Gleichstellungs- und Frauenpolitik