Die Human-Recharge-Management-Methode liefert Power-Strategien für eine energiegeladene Arbeitskultur, die physisch und mental gesund hält. Mit dieser gelingt es Führungskräften, die Akkus ihrer Mitarbeitenden mit neuer Energie zu füllen.
Fehltage aufgrund kranker Psyche haben im vergangenen Jahr deutschlandweit einen neuen Höchststand erreicht: Der neue DAK-Psychreport 2025 zählt rund 323 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Versicherte aufgrund psychischer Erkrankungen. Damit hat sich die Anzahl der AU-Tage seit der Jahrtausendwende fast verdreifacht (Quelle: Statista).
Hinter diesen Ausfällen steht nicht nur ein enormer wirtschaftlicher Schaden für die betroffenen Unternehmen, auch die verbliebenen Mitarbeiter sind bei ohnehin oft dünnen Personaldecken erheblich belastet. Eine ungute Situation, die die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen zur Erhaltung der psychischen Gesundheit unterstreicht.
Johannes Oberhofer: „Aufladen statt ausbrennen“
Im Buch „Aufladen statt ausbrennen“ beschäftigt sich Johannes Oberhofer mit der Herausforderung, die auch viele Menschen in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung erleben: Steigende Kundenerwartungen und Anforderungen bei gleichzeitig knappen Budgets und Personalressourcen. Ein Spagat, der in diesem Dauerdruck zu Erschöpfung und Burnout führen kann.
Der Autor ist Future-Work-Experte, Autor im Haufe-Verlag, KI-Projektleiter beim Versicherungsunternehmen „die Bayerische“ und Leiter des Digital Hub der BayDit AG. Als Unternehmer und Berater besitzt er über ein Jahrzehnt Erfahrung in der Entwicklung energiegeladener Teams.
Mit dem Konzept „Aufladen statt ausbrennen“ sowie dem gleichnamigen Buch beschäftigt er sich mit energiegebendem Arbeiten im digitalen Zeitalter. Er stellt in seinem Buch die Human-Recharge-Management-Methode vor, die dem Ausbrennen entgegenwirken und die Energie und Motivation der Mitarbeitenden steigern soll. Ein wesentlicher Schlüssel ist dabei ein erfolgreiches Energiemanagement.
Schlüssel Energiemanagement
Wie merken Führungskräfte, dass ihren Teams die Energie ausgeht? „Gereiztheit in der Kommunikation ist ein Anzeichen für mentale Energielosigkeit“, sagt Johannes Oberhofer. „Wenn dann noch die Leistung sinkt und die Krankenstände zunehmen, ist es höchste Zeit zum Handeln.“
Anders als Stressmanagement habe Energiemanagement einen proaktiveren Faktor. Es geht dabei vor allem ums rechtzeitige und regelmäßige Aufladen der persönlichen Energie-Akkus.
Der Autor Johannes Oberhofer identifiziert dazu verschiedene Strategien
Selbstreflexion und bewusster Umgang mit Energie
Mitarbeitende werden ermutigt, regelmäßig innezuhalten und ihre eigenen Bedürfnisse sowie Belastungsgrenzen wahrzunehmen. Kurze Reflexionstechniken und Zeiten zum Aufladen helfen dabei, Stress abzubauen und die eigene Energie gezielt zu steuern.
Energiequellen identifizieren
Johannes Oberhofer betont die Wichtigkeit, persönliche Energiequellen zu erkennen. Das können Hobbys, soziale Kontakte oder auch kleine Erholungszeiten während des Arbeitstags sein. „In der Gastronomie, wo der Arbeitsalltag oft hektisch ist, sollten diese Quellen ganz bewusst genutzt werden.“
Teamdynamik stärken
Die Methode fördert eine positive Teamkultur, in der Mitarbeitende sich gegenseitig unterstützen. Durch regelmäßige Teambesprechungen und Feedbackrunden können Probleme frühzeitig erkannt und gemeinsame Lösungen gefunden werden.
Gesunde Arbeitsumgebung schaffen
Nicht nur die psychischen, sondern auch die physischen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Ergonomische Arbeitsplätze sind Voraussetzung, um die langfristige körperliche Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu stärken.
Ziele setzen und Erfolge feiern
Die Mitarbeitenden sollten klare, erreichbare Ziele haben. Das Feiern von kleinen Erfolgen kann die Motivation steigern und das Teamgefühl stärken.
Vorbildfunktion übernehmen
Führungskräfte sollten eigene Selbstfürsorge ernst nehmen und Achtsamkeit praktizieren. Das motiviert Mitarbeitende, ebenfalls auf die eigene Gesundheit zu achten.
Die 5 wesentlichen Burnout-Booster am Arbeitsplatz
- Hohe Arbeitsbelastung & Stress
- Übermäßige Arbeitsstunden und ständiger Zeitdruck
- Unrealistische Deadlines und viel zu hohe Erwartungen
- Ständiges Multitasking ohne ausreichende Erholungsphasen
- Mangelnde Kontrolle & Autonomie
- Wenig Entscheidungsspielraum im Job
- Mikromanagement durch Vorgesetzte
- Fehlende Einflussmöglichkeiten auf Arbeitsprozesse
- Fehlende Wertschätzung & Anerkennung
- Keine oder unzureichende Anerkennung für Leistung
- Das Gefühl, austauschbar oder unwichtig zu sein
- Geringe Unterstützung durch Vorgesetzte oder Kollegen
- Konflikte am Arbeitsplatz
- Schlechte Zusammenarbeit oder toxische Unternehmenskultur
- Mobbing oder zwischenmenschliche Spannungen mit Kollegen und Vorgesetzten
- Unklare oder widersprüchliche Erwartungen
- Fehlende Sinnhaftigkeit der Arbeit
- Das Gefühl, dass die eigene Arbeit bedeutungslos oder monoton ist
- Keine Identifikation mit Unternehmenswerten oder Zielen
- Aufgaben, die nicht den eigenen Fähigkeiten oder Interessen entsprechen.
Praxistipps, um Energie aufzuladen
Erste Tipps zur praktischen Umsetzung der Human-Recharge-Management-Methode von Johannes Oberhofer sowie mehr zur Rolle von Kommunikation für die energiegeladene Arbeitskultur lesen Sie in der Ausgabe 5/2025 des GVMANAGER.

Raus aus der Burnout-Falle
Als Markus Bauer 2022 während eines Geschäftsessens bewusstlos zusammenbrach, war er am Endpunkt angelangt. Die Diagnose: schweres Burnout. Mehr zu seinem Weg raus aus der Burnout-Falle hat der Geschäftsführer von Tasteful Hospitality in diesem Beitrag verraten.
Quelle: Cornelia Liederbach für B&L MedienGesellschaft